Das Interview wurde geführt von Jörg Tudyka von http://www.tudyka-pr.de/

Jörg Tudyka: Wie kamst du dazu eine Firma zu gründen?

Frank Gronert: Ich bin ein Freund von Synthesen. Ich habe zu Beginn den Schreiner-Beruf erlernt und habe dann bei Würth u.a. Schreiner mit Würth-Artikeln beliefert. Nach 15 Jahren im aktiven Verkauf und über 10 Jahren bei Würth, war eine Veränderung reif. Ich sah so viele Potentiale bei meinen Kunden und wollte in die Welt hinaus – das ist jetzt auch schon wieder über 13 Jahren her.

Jörg Tudyka: Also in Summe fast 30 Jahre Vertrieb. Respekt! Du bist meist bei Kunden, die Würth sehr gut kennen. Warum?

Frank Gronert: Würth ist Branchen-Primus und für viele Unternehmen ein Vorbild. Man spricht sofort mit dem Kunden dieselbe Sprache. Das kennst du ja auch.

Jörg Tudyka: Ja, sicher! Wie kann ich mir deine Arbeitsweise vorstellen?

Frank Gronert: Nach der Zielklärung auf Chefebene, setze ich mich ins Auto und fahre bei Verkäufern mit. Die Basisinformationen von den Kunden und von den Vertrieblern, sind für mich sehr wichtig! Danach werden die Eindrücke aufbereitet und es erfolgen Rückmeldungen an die Geschäftsleitung. Das gibt manchmal lange Gesichter. Danach erfolgt eine präzisierte Zielklärung. Und das kennst du ja, dass die Investition in sich selbst, die beste Investition ist.

Jörg Tudyka: Na klar! Wie geht es dann weiter?

Frank Gronert: Das ist recht unterschiedlich. Das Spektrum geht von Vorträgen, über Workshops bis hin zu Visionsveranstaltungen. Verkaufs-Coaching flankieren in der Regel das Projekt. Praxisnahe Umsetzung ist dabei das „A und O“.

Jörg Tudyka: Du besuchst also gemeinsam mit Vertrieblern Kunden und agierst live?

Frank Gronert: Wenn man selbst jahrelang auf der Strasse war, kennt man das Gefühl von Ablehnung und das tolle Gefühl von Erfolg. Hinzu kommt neben den Erfolgen, dass ich auch schon ein paar mal aus den Mißerfolgslöchern herausgekrabbelt bin. Diesen Stallgeruch merkt ein Vertriebler natürlich sofort. Ich mache es immer noch sehr gern und lerne natürlich ständig dazu.

Jörg Tudyka: Das klingt nach einem bodenständigen und partnerschaftlichen Konzept?

Frank Gronert: Ja genau! Du bringst es auf den Punkt. Ich bin kein Lehrer, sondern von Anfang an Partner.

Jörg Tudyka: Du hast über 555 Vertriebler gecoacht. Da hast du ja sicher schon alles erlebt!

Frank Gronert: Darüber könnte ich ein Buch schreiben. Wobei ich nur die Außendienstler zähle, der Innendienst ist da nicht mit eingerechnet. Jede Situation und jeder Vertriebler ist anders. Und jeder hat eine ganz eigene Art des Verkaufens. Hierbei geht es um Stärken stärken und Schwächen schwächen!

Jörg Tudyka: Was sind deine Maxime in der täglichen Arbeit?

Frank Gronert: Aus der Praxis, für die Praxis! Oder: So wenig Theorie wie nötig, so viel Praxis wie möglich!

Jörg Tudyka: Das ist auch mein Ansatz. Was sind deine Kernkompetenzen?

Frank Gronert: Ich bin Praxis-orientiert, strategisch stark, kann unbequem sein und habe eine gute Menschenkenntnis.

Jörg Tudyka: Du führst Visionsveranstaltungen durch. Wie kann ich mir das vorstellen?

Frank Gronert: Hier werden an einem besonderen Ort die nächsten sieben bis zehn Jahre festgelegt. Eine Vorbereitung für alle Teilnehmer ist dabei Grundvoraussetzung. Es werden strategisch wichtige Entscheidungen getroffen. Das ganze hat Event-Charakter, was den Teilnehmern in bleibender Erinnerung bleibt. Das Wichtigste dabei ist natürlich im Nachgang die erfolgreiche Umsetzung.

Jörg Tudyka: Was sind deine drei wichtigsten Bücher?

Frank Gronert: Gute Frage! Peter M. Senge – Die Fünfte Disziplin, Dale Carnegie – Sorge dich nicht, lebe! und viele andere Bücher.

Jörg Tudyka: Du spielst Schach, betreibst Kampfsport und bist dort auch als Trainer aktiv. Wie kamst du dazu?

Frank Gronert: Einen Ausgleich zum Business finde ich enorm wichtig. Es schafft Angstfreiheit auf allen Ebenen und macht den Kopf frei. Dabei gibt es erstaunlich viele Parallelen. Ich sehe das oft in Preisgesprächen, wenn es um große Zahlen geht. Es geht manchmal natürlich auch darum Energie umzuleiten und stets in Balance zu bleiben. Eine Maxime könnte lauten: Wer zu viel Druck macht, verliert!

Jörg Tudyka: Viel Erfolg weiterhin!

Frank Gronert: Danke für das Gespräch.